Eingewöhnung

Jede Eingewöhnung ist individuell und hängt stark von Kind und Eltern ab. Es gibt Kinder, die sind nach einer Woche schon so weit, dass sie gerne und lange bleiben, andere Kinder brauchen mehrere Monate. Stellen Sie sich selber folgende Fragen:

- Wurde mein Kind schon einmal Fremdbetreut? Wie war das?
- Löst sich mein Kind leicht von mir? Ist es eher neugierig oder ängstlich?

Meistens haben die Eltern schon ein gutes Gespür dafür, wie lange die Eingewöhnung dauern wird. Scheuen Sie sich nicht davor, mir mitzuteilen, wenn Sie davon ausgehen, dass es länger dauern könnte. 

Ich gestalte die Eingewöhnung in Anlehnung an das Berliner Modell (siehe unten), gehe dabei aber ganz individuell auf jedes Kind ein. Ich möchte, dass die Kinder für sich entscheiden können, ob und wann sie zu mir kommen. Sie entscheiden auch, wieviel sie zu welchem Zeitpunkt zulassen. Ein Beispiel, das eine Kind kommt gleich am ersten Tag zu mir, setzt sich auf meinen Schoß und möchte ein Buch vorgelesen bekommen. Ein anderes Kind im gleichen Alter, bleibt lieber erstmal bei Mama sitzen, es beobachtet die Situation und kommt in kleinen Schritten näher, bis es auf meinem Schoß sitzt, dauert es vielleicht eine Woche. Ich habe die Kinder dabei genau im Blick und werde mit Ihnen individuell die nächsten Schritte besprechen.

Geben Sie bitte Ihrem Kind dieses Zeit! Wir werden für alle Kinder eine gute Strategie finden, wenn wir zusammen arbeiten. Dem einen Kind hilft es vielleicht, wenn es zunächst erstmal nur einmal die Woche kommt, das andere Kind möchte lieber außerhalb der bestehenden Gruppe eingewöhnt werden. Ich gestalte die Eingewöhnung individuell und flexibel. Sie bringen bitte die passende Zeit mit!
 

 

Meine Eingewöhnung findet in Anlehnung an das Berliner Modell statt. Die Kinder kommen an den ersten Tagen etwa ein bis zwei Stunden zusammen mit ihrer Bezugsperson in die Tagespflegestelle. Die Bezugsperson bleibt mit im Raum, verhält sich aber passiv dem Kind gegenüber. Merkt man, dass das Kind sich von der Bezugsperson löst, kann diese den Raum auch schon für kurze Zeit verlassen. Diese Zeiträume werden dann ausgeweitet, die Bezugsperson verlässt kurz die Tagespflegestelle, dann länger, bis sie einige Stunden fortbleiben kann. Parallel wird die Zeit, die das Kind in der Tagepflegestelle betreut wird, verlängert bis es dort auch isst und schläft. Klappt ein Schritt gar nicht, gehen wir einfach wieder ein bis zwei Schritte zurück und geben ihrem Kind die Zeit, die es braucht.

Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind deutlich bei mir angekommen ist und sich von mir trösten lässt.

 

 

Gerade in der jetzigen Zeit, da die Kinder zwischen 1 und 2 Jahren nicht viele Kontakte zu anderen Kindern hatten und oft auch nur die Hauptbezugspersonen kennen, ist eine langsame und sanfte Eingewöhnung für den ganzen Lebensweg wichtig. In der Kindertagespflege haben wir den Zeit und den Raum die Eingewöhnung individuell für jedes Kind (und auch die Mamas) zu gestalten.

 

 

In der Regel dauert die Eingewöhnung etwa 2 Wochen, bitte nehmen sie sich die Zeit dafür.

 

Kurz:      

  • Dauer in der Regel 2-3 Wochen, im Einzelfall auch länger
  • Tempo bestimmt das Kind
  • Von kurzer Dauer mit Bezugsperson zu langer Betreuungsdauer ohne Bezugsperson in kleinen Schritten
  • Wichtig: Das Kind merkt, wenn die Bezugsperson nicht loslassen kann, das erschwert die Eingewöhnung für das Kind sehr
  • Die Bezugsperson kann sein Mama, Papa, Oma, Opa, Tante oder irgendjemand anderes, dem das Kind vertraut. Diese Person sollte während der Eingewöhnung möglichst immer die gleiche sein.

Das Alles seine Zeit hat heißt auch, das Alles seine Zeit braucht.

Ernst Festel

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